Zum Feiertag gastierte die Mannschaft vom FSV Großpösna in Borsdorf. In einem wahrem Pokalfight setzte sich am Ende die A-Jugend vom SV Panitzsch/Borsdorf mit 6:4 nach Verlängerung durch.Zu Beginn der Saison standen sich beide Teams bereits gegenüber, Mitte September gewann PaBo in Großpösna mit 7:4. Nun also traf man sich im Achtelfinale des Leipziger Cups wieder. Das Spiel stand aufgrund des einsetzenden Regen auf der Kippe, dennoch war der Platz laut aller Beteiligten bespielbar und um 14 Uhr konnte dann auch angepfiffen werden.
Und die Gastgeber erwischten auch gleich den Start nach Maß, nach 4 Minuten brachte PaBo´s Top-Torjäger Paul Würker sein Team in Front, nach einem Steilpass umkurvte er noch den Torwart und schob zur frühen Führung ein.
Doch die Gäste aus Großpösna spielten von Beginn an ordentlich mit und glichen bereits nach 10 Minuten aus, mit einem Pass wurde die Hintermannschaft von PaBo ausgehebelt, Lucas Wünsch lief alleine auf Max Eberdt zu und traf eiskalt zum 1:1. Man war also gewarnt und fortan agierte man etwas aggressiver und deutlich aufmerksamer, so dass Großpösna gar nicht erst in die gefährliche Zone vordringen konnte. Der Gegentreffer wirkte sich also positiv auf Panitzsch/Borsdorf aus. Auch im Offensivspiel wurde weiterhin daran gearbeitet, schnellstmöglich wieder in Führung zu gehen. Julian Stelzner traf dabei nur die Latte, besser machte es Paul Würker. Und zwar gleich doppelt, zwischen der 20. und 30. Minute erhöhte er auf 3:1 für die Heimelf. Doch man machte den Gegner durch individuelle Fehler wieder stark, in der 35. Minute stellte Victor Breuhahn per Distanzschuss den Anschlusstreffer her. Bis zur Pause muss Panitzsch zwingend noch mindestens ein, wenn nicht gar zwei Tore nachlegen. Doch Paul Würker und Felix Tiffe ließen beste Möglichkeiten fast schon kläglich liegen.
Nach der Halbzeit stellten wir taktisch ein wenig um, ließen uns mit der 3:2 – Führung nicht mehr aus der Reserve locken. Dies funktionierte hervorragend, denn Großpösna schien damit nicht so klar zu kommen. Doch man brachte sich durch ein äußerst unnötiges Handspiel im eigenen Strafraum wieder um den eigenen Lohn. Denn die Gäste konnten in der 56. Minute per Elfmeter ausgleichen. Nun wurde es ein wahrer Pokalkrimi, es wurde um jeden Zentimeter Rasen (oder Schlamm) gekämpft und kein Zweikampf gescheut. Für den neutralen Zuschauer war es sicher ein klasse Spiel. In der 69. Minute bekommt Panitzsch/Borsdorf einen Freistoß zugesprochen, Tim Fröhlich wurde am Trikot gezogen. Paul Würker verwandelte diesen mal sowas von perfekt ins linke obere Eck zum 4:3. Der Jubel war groß, aber es waren noch immer knapp 20 Minuten zu spielen. Unser sonst so sicherer und nahezu perfekt spielender Abwehrchef leistete sich erstmalig in dieser Saison einen größeren Schnitzer und abermals nutzte Großpösna es gnadenlos aus, kam somit zum 4:4 in der 74. Minute.
Die letzte Viertelstunde war nervenaufreibend und spannend zugleich. Sinnbildlich für diesen Pokalfight unser Kapitän Julian Stelzner, eigentlich lief er seit der 60. Minute “mausetot” und “humpelnd” über den Platz. Er biss aber mal sowas von auf die Zähne und setzte immer und immer wieder zu unermüdlichen Tempoläufen auf seiner rechten Seite an. Fast wäre er in der 89. Minute mit einem Tor belohnt wurden. Im Gegenzug stellte unser Torwart Max Eberdt unsere Nerven nochmals auf die Zerreißprobe, als er einen Ball urplötzlich in der Luft fallen ließ, diesen leicht unorthodox gegen die Torlatte lenkte – tief durchatmen. Im direkten Gegenzug tankte sich Paul Würker mit letzten Kräften der Grundlinie entlang, schloss ab – der Ball wurde von einem Abwehrspieler abgewehrt, genau vor die Füße von Tim Fröhlich, der allerdings auf der anderen Seite um Millimeter neben das Tor schoss. Dann war erstmal Schluss und Verlängerung angesagt!
In der kurzen Pause braucht es keine taktischen Hinweise mehr, man motivierte mit ein paar Worten und nun hieß es alles in die Waagschale zu werfen um das Ding in den nächsten 30 Minuten zu gewinnen. In den 90 Minuten zuvor war Paul Würker stets im Mittelpunkt, nun ein anderer und krönte in unseren Augen seine überragende Leistung mit dem Treffer zum 5:4 für Panitzsch/Borsdorf. Die Rede ist von Luca Nürnberger, welcher PaBo nun zum vierten Male in Führung schoss. Im Jubel ging fast unter, dass dem Torschütze plötzlich ein Wadenkrampf plagte. Also kam Felix Tiffe erneut in die Partie und sollte O-Ton der Trainer seine bisherige SportBild Note 5- in der Verlängerung deutlich verbessern. Er nahm sie beim Wort und erhöhte kurz nach seiner Einwechslung nach einer tollen Einzelleistung auf 6:4. Großpösna schwanden in dieser Phase völlig die Kräfte und PaBo hätte dies weiter ausnutzen müssen. Doch der ebenfalls eingewechselte Kristof Weiner musste am langen Pfosten stehend eigentlich nur den Fuß hinhalten, aber der Ball ging, warum auch immer, durch seine zwei Beine hindurch. Böse Zungen behaupten – als HSV – Fan hat man halt die Sch…. am Fuß.
Die zweiten 15 Minuten der Extraspielzeit verliefen beinahe ereignislos, man merkte den beiden Teams das kräftezehrende Spiel redlich an und am Ende stand mit Panitzsch/Borsdorf der Sieger fest. Trotzdem muss man dem Gegner ganz großen Respekt zollen, nach Rückständen kamen sie immer wieder zurück, kämpfte bis zum Ende und machten uns das Leben über 120 Minuten mal so richtig schwer.