Das Internetportal FuPa Sachsen macht aktuell einen Quarantäne-Check – PaBo´s Abteilungsleiter Fußball und Mannschaftskapitän der 1. Mannschaft, Martin Tripke, stellte sich den Fragen zur gegenwärtigen Corona-Situation.
FuPa Sachsen: Wie steht ihr zur Generalabsage bis zum 19.04.2020 – richtig oder übertrieben? Wann denkt ihr rollt realistisch wieder der Ball?
Martin Tripke: Wir stehen als Verein komplett hinter der Generalabsage, denn es gibt im Moment bedeutend wichtigere Dinge als Fußball. Die Gesundheit der gesamten Bevölkerung steht im Vordergrund und wir unterstützen jede Maßnahme, die ergriffen werden muss, um diese Krise zu bewältigen. So schwer es auch manchmal fällt.
Was kann man machen, um in einer solchen Situation das Vereinsleben aufrecht zu erhalten? Welche Maßnahmen ergreift ihr?
Alle Informationen vom Verband bzw. die mit dem Thema zusammenhängen und unseren Verein betreffen könnten, teilen wir auf allen möglichen Kanälen unseren Mitgliedern sofort mit. In der 1. Mannschaft zum Beispiel haben wir eine wöchentliche Challenge eingeführt, wo sich jeder Spieler zweimal die Woche sportlich betätigen soll, sei es Joggen, Radfahren oder Workouts in den eigenen vier Wänden. Das kommt recht gut an und stärkt trotz der derzeitigen räumlichen Distanz unser Zusammengehörigkeitsgefühl. Einige verabreden sich regelmäßig abends zum „Facetimen“, so erhält man auf anderem Wege die sozialen Kontakte aufrecht.
Wie sieht es mit konkreten Konsequenzen für Euren Verein aus? Ist schon klar, dass es womöglich nun Probleme (bspw. in der Finanzierung) geben könnte? Welche Herausforderungen und Sorgen habt ihr?
Ich denke in finanzieller Hinsicht wirkt sich dies im Amateurbereich jetzt nicht großartig aus, wie es im Profifußball der Fall ist. Sorgen haben wir auf jeden Fall in Hinblick auf unsere 100-Jahrfeier im Juni. Wir haben die Zusage von Erzgebirge Aue für ein Freundschaftsspiel erhalten, jedoch vermute ich, dass dies am geplanten Termin (17.06.2020) nicht stattfinden wird. Genaueres können wir aber noch nicht sagen, denn dazu ist die Lage in der Bundesliga einfach noch unklar, wie es dort weitergeht. Unser Sportfest anlässlich unseres Jubiläums ist mit den Pokalendspielen des FVSL vom 26.06. – 28.06.2020 geplant – ob dies so stattfinden kann, wissen wir aktuell auch noch nicht – dies hängt davon ab wie unser Verband mit dem Rest der Saison fortfahren wird.
Wie sollte eurer Meinung nach mit der unterbrochenen Saison verfahren werden (Abbruch, Weiterführen, Annullieren, etc.)? Was ist die aus Vereinssicht beste Lösung?
Wann wieder Fußball gespielt wird, steht in meinen Augen aktuell in den Sternen. Sicherlich wollen wir alle so schnell wie möglich wieder unserem Hobby nachgehen. Doch meine Meinung ist, dass es länger andauert die Lage in den Griff zu bekommen als 2-3 Wochen. Ich befürchte somit, so hart es auch klingt, einen Saisonabbruch. Weiterführen kann man die Saison, falls jetzt noch der komplette April wegfällt, definitiv nicht – denn englische Wochen halte ich im Amateurbereich über einen längeren Zeitraum für nicht möglich. Falls die Saison doch weitergeführt werden soll, entwickelt man eventuell ein Modell und teilt die Liga in eine Art Aufstiegs-, Platzierungs- und Abstiegsrunde anhand der aktuellen Tabelle – so wäre wenigstens die Auf- und Abstiegsregelung einigermaßen fair gelöst.
Vielen Dank für deine Stellungnahme zu diesem Thema, alles Gute für Dich & deinen Club und natürlich vor allem Gesundheit, Martin!
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