Grenzt man das Landespokalspiel gegen das Profiteam vom Chemnitzer FC aus, war der SV Panitzsch/Borsdorf seit dem 11.10.2020 – also knapp 1,5 Jahre ungeschlagen in einem Pflichtspiel – dies waren trotz mehrfacher Coronapausen ingesamt 23 Spiele (21 Siege und 2 Unentschieden). Jede Serie endet einmal und dies sollte am vergangenen Samstag geschehen. Zu Gast im ersten Heimspiel nach dem Restart war Angstgegner BSG Chemie Leipzig II, gegen die PaBo in den letzten 5 Jahren nicht einmal dreifach punkten konnte. Die 120 Zuschauer hatten kaum Platz genommen, schon fiel der erste Treffer der Partie, PaBo verlor nach eigenem Anstoß den Ball haarsträubend und Tom Gründling traf bereits nach 20 Sekunden zum 0:1 aus Sicht des Gastgebers. PaBo zeigte sich aber keineswegs geschockt, denn bereits in der 7. Minute glich Jonas Bär per direktem Freistoß zum 1:1 aus. Es war ein temporeiches und mit zunehmender Spieldauer sehr hart geführtes Spiel, dem Schiedsrichter schien die Partie zu entgleiten, beinahe jedes Foul zog eine gelbe Karte nach sich, so führten die Gäste diese Statistik zur Halbzeit deutlich mit 6:1 an. Fußball wurde auch noch gespielt, Steve Kühn hatte dabei die beste Möglichkeit, traf nur den Außenpfosten. Nach einer Ecke köpfte Sebastian Rau zum vermeintlichen 2:1 ein, doch der Schiedsrichter hatte ein Foul gegen den Chemie-Torhüter gesehen, wiederum ein ähnliches Vergehen auf der Gegenseite an Leo Saewe nicht gepfiffen.
Die Gemüter hatten sich in der Halbzeit dann ein wenig beruhigt und erneut konnten die Gäste aus Leutzsch in Führung gehen, wieder war ein individueller Abspielfehler vorausgegangen und gepaart mit mangelnder Zweikampfführung konnte Tom Gründling zum zweiten Mal zu einfach zum 2:1 einschieben. Fahrt nahm die Partie dann ab der 66. Minute auf, denn Chemie dezimierte sich um einen Spieler, welcher nach wiederholtem Foulspiel mit gelb-rot vom Platz gestellt wurde. PaBo rannte an, aber eine richtige Schlussoffensive wollte nicht gelingen und große Chancen waren leider kaum mehr nennenswerte dabei. Chemie zeigte die Grundtugenden (hohe Laufbereitschaft, viel Kampf und Einsatz) und verteidigte das eigene Tor mit einer geschlossenen Teamleistung. So war nach ingesamt 5 Minuten Nachspielzeit die erste Saisonniederlage besiegelt. Die Tabellenführung wurde bei einem Spiel weniger zunächst wieder an den SV Lindenau abgegeben. Am kommenden Sonntag benötigt es keine Zusatzmotivation, dann geht es zum Derby nach Taucha (Anstoß: 15 Uhr).
Die Zuschauereinnahmen wurden komplett an die Ukraine gespendet.