Wedemann-Elf gibt Zählbares in der Schlussphase aus den Händen.
Mit dem Bornaer SV empfing der SV Panitzsch/Borsdorf am Samstag einen aktuellen Hauptkonkurrenten um den Klassenverbleib an der Sommerfelder Straße. Mit dem Rückenwind des 3:1-Erfolgs der Vorwoche in Schenkenberg, hatte man sich im ersten Heimspiel des Kalenderjahres selbstverständlich einiges vorgenommen.
Der zweite Heimsieg der Saison wurde angepeilt, dementsprechend engagiert startete man auch in die Partie. Mit unveränderter Startelf fand PaBo auch gut rein ins Spiel und hatte gleich nach wenigen Sequenzen die erste gute Möglichkeit. Nach Foul an Tim Fröhlich legte sich Jonas Bär die Kugel rund 18 Meter vorm Kasten zurecht und zwang BSV-Keeper Welz zu einer Glanzparade.
Doch auch die Gäste hatten kurz darauf gleich den ersten Hochkaräter zu verzeichnen. Nach einem gut vorgetragenen Angriff über die rechte Seite musste Enrico Hentschel im PaBo-Gehäuse alles aufbieten, um den Abschluss aus kurzer Distanz noch entscheidend an den Querbalken zu lenken.
Fortan übernahmen jedoch vornehmlich die Hausherren die Spielkontrolle. Allerdings brachten sie ihre guten Ansätze kaum zwingend zu Ende. Bis zum Strafraum sah das alles oftmals richtig gut aus, was fehlte war der letzte Punch. Bei einem Abschluss von Marco Weichert aus dem Gewühl heraus hätten sich die Bornaer über einen Elfmeterpfiff nicht beschweren dürfen. Zum Leidwesen der Gastgeber entschied der Unparteiische allerdings auf unabsichtliches Handspiel.
Kurz vorm Pausenpfiff wurde es dann nochmal turbulent im BSV-Sechzehner. Schlussmann Welz wurde nach einem Rückpass von Tim Fröhlich energisch unter Druck gesetzt und bekam das Leder abgeluchst. Leider konnte der anschließende Schuss in letzter Sekunde von einem zurückgeeilten Bornaer Abwehrspieler von der Linie gekratzt werden. Somit ging es torlos in die Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel suchte PaBo sofort wieder den Vorwärtsgang. Nach klasse Pass von Steve Kühn zu Tim Fröhlich, wurde dieser im Sechzehner von den Beinen geholt. Trotz vehementer Proteste der Gastgeber zeigte der Schiedsrichter auch diesmal wieder nicht auf den Punkt und wollte einen regulären Klärungsversuch erkannt haben. Mindestens mal fragwürdig.
Nachdem Julian Stelzner einen zu kurz abgewehrten Distanzschuss noch soeben vor einem einschussbereiten Bornaer klären konnte, sollte es praktisch im Gegenzug endlich Grund zum Jubeln für PaBo geben. Steve Kühn setzte sich im Strafraum gut durch und spitzelte die Kugel zu Tim Fröhlich, der sie zur Führung über die Linie drückte (62.).
Fünf Minuten später machte sich mit Julian Stelzner der beste PaBo-Akteur an diesem Tag auf den Weg Richtung BSV-Tor. Im Sechzehner angekommen, bremste ihn ein langes Bornaer Abwehrbein am Weiterlaufen. Die dritte knifflige Elfmeter-Entscheidung des Tages – zum dritten Mal zu Ungunsten der Panitzsch/Borsdorfer.
Darauf, dass die Begegnung nach diversen Wechseln auf beiden Seiten in den Schlussminuten noch komplett in die andere Richtung abbiegen sollte, deutete jedoch wirklich nichts hin. Dass es letztlich doch so kam, war umso bitterer. Der kurz zuvor eingewechselte Brehmert schnappte sich zehn Minuten vor Ende der Partie den Ball und bugsierte ihn per Sonntagsschuss aus rund 25 Metern zum Ausgleich in den Winkel (80.). Doch damit nicht genug. Acht Minuten später nutzten die Gäste einen weiteren Fehler der Hausherren gnadenlos aus, Haase war schließlich der Nutznießer und traf abgefälscht zum Siegtreffer für Borna (88.).
Bedröppelt und mit langen Gesichtern schlichen die Hausherren vom Feld, wenngleich man, trotz einiger zugegebenermaßen unglücklicher Entscheidungen, natürlich letztlich selbst für die mehr als unnötige Pleite verantwortlich war. Die Möglichkeit zur Wiedergutmachung gibt’s bereits am kommenden Wochenende. Dann geht’s für PaBo zum nächsten Abstiegskracher nach Wurzen. Anpfiff ist am Samstag 14 Uhr.
PaBo: Hentschel – F. Hertwig (66. Helbig), Fischer (C), Pohl, Tiffe – Julian Stelzner – Kühn, Klemm, Bär, Fröhlich – Weichert (71. Justin Stelzner)
Tore: 1:0 Fröhlich (62.), 1:1 Brehmert (80.), 1:2 Haase (88.)
Schiedsrichter: Florian Taychert
Assistenten: Sascha Haupt, Pascall Ellmann
Zuschauer: 85