Am Samstagnachmittag war die Oberligareserve von Chemie Leipzig zu Gast, die Gäste aus Leutzsch setzten sich am Ende in Überzahl knapp mit 2:1 (0:0) durch. Das Trainerduo Wedemann/Aulrich musste die Startelf der Vorwoche notgedrungen auf einer Position ändern, für den gelbgesperrten Tim Fröhlich spielte Felix Tiffe nach überstandener Rippenprellung erstmalig wieder von Beginn an.
Die Partie 2. gegen 3. lockte um die 100 Zuschauer auf den Panitzscher Sportplatz und diese sahen von Anfang an eine super eingestellte Heimelf, im defensiven Block wurden mit allen 11 Spieler hervorragend verteidigt. Chemie hatte gefühlt 80 % den Ball, jedoch kam bis auf einen Fernschuss im ersten Durchgang keine einzige gefährliche Aktion heraus. PaBo immer wieder mit Nadelstichen nach vorn, Kühn vergibt dabei die beste Möglichkeit, sein Schussversuch allerdings zu zentral. Aufreger dann Mitte der ersten Halbzeit, Sebastian Rau wird steil geschickt, legt sich den Ball am herauskommenden Torwart vorbei, dieser bringt den PaBo-Angreifer als letzter Mann außerhalb vom Strafraum zu Fall. Chemie kann sich in dieser Situation glücklich schätzen, dass der Torwart nur die gelbe Karte sah – denn Rau wäre alleine auf das leere Tor gerannt – in der Nachbetrachtung sicher auch eine spielentscheidende Szene. Den fälligen Freistoß setzte Mirko Brückner über das Tor. Kurz vor der Pause der nächste Schock, Steve Kühn rasselt mit dem Leutzscher Kuhrig zusammen. Letzterer konnte nach kurzer Behandlung weitermachen, für den Panitzscher Torjäger war Schluss, mit einer Platzwunde unter dem Auge musste er sogar ins Krankenhaus gebracht werden.
Kühn wurde nach dem Seitenwechsel durch Mathias Winter ersetzt. In der 59. Minute sah Tim Fischer nach wiederholtem Foulspiel die gelb/rote Karte, auch hier wieder mit einem kleinen Nebengeschmack, denn übersah der Schiedsrichter zuvor ein klares Foul an einen Panitzscher Spieler, wonach Fischer im Anschluss dessen den Konter mit einem taktischen Foul verhinderte.
Über eine halbe Stunde musste PaBo nun also in Unterzahl agieren, sie machten es weiterhin gut. Aber der Druck von Chemie wurde nun noch größer – erst zeichnete sich Florian Roth im Tor der Panitzscher hervorragend aus, ehe ihm wenig später in der 72. Minute ein eher harmloser Schuss von Yahya Jawneh durch die Beine rutschte. Großartig wie die Mannschaft nun zu 10. eine Reaktion darauf zeigte und dieser unbedingte Wille auch in Unterzahl noch etwas Zählbares mitzunehmen wurde in der 78. Minute belohnt. Kapitän Martin Tripke bringt einen Freistoß von der linken Seite perfekt auf Sebastian Rau, der zum vielumjubelten Ausgleich einköpfte. Leider war der Jubel nur von kurzer Dauer, denn die Gäste hatten postwendend die Antwort parat. Wieder war der agile Yahya Jawneh beteiligt, diesmal bereitete er vor und Maximilian Knoth vollendete stark und die Leutzscher führten wieder 2:1. In den Schlussminuten warf PaBo nochmal alles nach vorn und hatten in Folge von weiteren Standardsituationen abermalig Chancen. Zweimal kam der eingewechselte Max Körbis in Tornähe zum Abschluss, seine Abschlüsse aber jeweils neben das Tor.
Es blieb letztlich beim knappen Erfolg für die grün/weißen Leutzscher, PaBo konnte sich dennoch mit erhobenen Hauptes vom Platz bewegen, hielt man ordentlich dagegen und wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn man in der ein oder anderen Entscheidung das Glück auf seiner Seite gehabt hätte. Nun heißt es wieder den Fokus auf das nächste Spiel zu legen, am Sonntag geht es in das Stadion des Friedens, wo der Aufsteiger bei MoGoNo Leipzig zu Gast ist (Anstoß: 14 Uhr).