Bei herrlichem Herbstwetter standen sich am Sonntag der SV Panitzsch-Borsdorf II/AC Taucha I (1. Kreisklasse) und der SSV Stötteritz (Stadtliga) in der zweiten Runde des Leipziger Stadtpokals der Herren gegenüber.
Zu Beginn der Partie tasteten sich beide Mannschaften erstmal ab. Panitzsch versuchte den Gegner mit frühem Pressing zu überraschen, der Gast wirkte sichtlich erstaunt. Dennoch konnten sich die Panitzscher keine nennenswerten Torchancen erspielen. Nach einer Viertelstunde fasste sich Rene Reinicke ein Herz und zog aus fünfundzwanzig Metern per Flachschuss ab, der Stötteritzer Schlussmann war schon bereit den Schuss in der linken Torwartecke abzufangen, allerdings hielt Justin Stelzner im entscheidenden Moment seinen Fuß in die Schussbahn – das Spielgerät kullerte in die rechte Ecke und markierte so das 1:0.
Stötteritz zeigte sich davon wenig beeindruckt und gewann zunehmend an Spielanteilen. Panitzsch fehlte im Folgenden oft der Zugriff im Mittelfeld. Daraus resultierte auch der erste Gegentreffer: Der Stötteritzer Akteur Kevin Bandermann bekommt auf halblinker Position den Ball zugespielt, dreht auf und trifft sehenswert per Vollspannstoß vom Sechzehner zum Ausgleich. Panitzsch konnte den Gegentreffer kaum verkraften, da kam schon der nächste Paukenschlag seitens der Gäste. Nur zwei Minuten später erreicht eine Freistoßflanke Nils Schröder, der problemlos die zwischenzeitliche Führung der Stötteritzer per Kopf erzielte.
Anschließend beruhigte sich die Szenerie wieder, beide Mannschaften im Vorwärtsgang ideenlos, lange Bälle dominierten das Spielgeschehen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff konnte sich die Panitzscher Reserve noch einen Eckball erkämpfen. Dieser konnte zunächst verteidigt werden, aber über Umwege gelang der Ball zu Kurt Kirstenpfad, der aus halbrechter Position eine überragende Flanke auf den freistehenden Stelzner schlägt, der ohne zu zögern den Ball direkt verwandelt. Stelzner mit dem Doppelpack und dem psychologisch wichtigen Treffer vor der Halbzeit, der die Panitzscher nun endgültig beflügelte und das Pokalwunder wieder näher rücken lässt.
Nach Anpfiff der zweiten Spielhälfte erlebten die Panitzscher wieder ein Hoch und dominierten die Partie nun weitestgehend. Die Defensive stand auch wieder sicherer und es wurden keine Chancen seitens der Gäste zugelassen, nur blieb der Führungstreffer zunächst aus. Die erste Möglichkeit dafür hatte der eingewechselte Kristof Weiner, der nach Flanke von Felix Tiffe nur den Außenpfosten anköpfen konnte. Allerdings brach in der in der 71. Spielminute beim Panitzscher-Routinier Torsten Schönfeld mal wieder das Pokalfieber aus. Nach Abpraller traf dieser per herrlichem Lupfer aus ca. 20 Metern zum 3:2. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich das Spiel zu einer Zweikampfschlacht, bei der sich die Gäste oft nur mithilfe von Fouls wehren konnte und sich so drei gelbe Karten innerhalb von zehn Minuten „erarbeiteten“. Den Schlusspunkt der Partie setzten drei A-Jugend-Spieler der Panitzscher Nachwuchsschmiede: Elia Pohl gewinnt das Spielgerät auf der rechten Außenbahn im Angriffsdrittel, der spielt den Ball zu Stelzner, der bedient per Doppelpass den zuvor eingewechselten Kurt Bley, der das Leder aus kurzer Distanz ansatzlos unter die Querlatte drückt.
Mit einem derartigen Ausgang der Partie hatte sicherlich niemand gerechnet. Die Panitzscher Reserve schlägt den zwei Ligen höher postierten SSV Stötteritz souverän mit 4:2. Ein großes Lob geht vor allem an die „jungen Dachse“, die sich problemlos in die Mannschaft eingefügt haben und trotz der körperlichen Unterlegenheit Alles gegeben haben, um die maximalen Erfolge für das Team rauszuholen. Chapeau!
Autor: Hannes Schröck