Nach zwei Spielabsagen in Folge, ging’s für die Wedemänner am vergangenen Samstag zum ersten Spiel der Rückrunde nach Wurzen. Trotz großer Personalnot schlug man sich in der Keksstadt mehr als beachtlich und hatte unterm Strich definitiv keine Niederlage verdient. Dass starke 80 Minuten jedoch nicht ausreichen, mussten die Gäste an diesem Tag leider schmerzhaft erfahren.
Alle nicht zur Verfügung stehenden Akteure aufzuzählen, sparen wir uns an dieser Stelle. Zwei Hände reichen dafür nicht aus, was die Situation an diesem Samstagnachmittag ausreichend beschreiben sollte. Nichtsdestotrotz warfen die, die da waren alles in die Waagschale und lieferten eine wirklich ansprechende Auswärtsvorstellung ab. Mit Maximilian Hiller gab zudem ein Spieler der zweiten Mannschaft sein Landesklasse-Debüt. Er machte seine Sache auf der linken Seite außerordentlich gut und empfahl sich somit definitiv für weitere Einsätze.
PaBo startete mit klarem Plan und absolut fokussiert in die Partie auf dem bestens präparierten Geläuf. Es sollte nach Ballgewinn schnell umgeschaltet werden, was auch immer wieder gut gelang. Den Hausherren fiel dabei recht wenig ein, so dass der Plan der Wedemann-Elf zunächst aufging. Als Collin Weber nach knapp einer halben Stunde rund 20 Meter vorm gegnerischen Tor von den Beinen geholt wurde, legte sich Kapitän Marco Weichert die Kugel zum Freistoß zurecht. Punktgenau schlenzte er diese zur nicht unverdienten Führung in den Winkel (26.).
Als kurz darauf Paul Aps allein in Richtung Wurzener Gehäuse unterwegs war, lag der zweite Treffer quasi auf dem Silbertablett. Leider scheiterte er im Eins-gegen-Eins an Frisch-Auf-Schlussmann Luge. Somit ging es schließlich mit einer knappen 1:0-Gästeführung in die Kabinen.
Nach dem Wechsel präsentierten sich die Wurzener nun etwas druckvoller. Spielerisch gelang weiterhin nichts zwingendes. Die zahlreichen Eckbälle, Freistöße und weiten Einwürfe sorgten allerdings permanent für Unruhe vorm Kasten von Benny Uhlmann.
Als Tim Fischer mit einem perfekt getimten Ball Tony Kaiser auf die Reise schickte, hatte dieser aus spitzem Winkel die große Möglichkeit zum 2:0 für PaBo. Vom Innenpfosten prallte das Spielgerät jedoch wieder zurück in die Arme des bereits geschlagenen Luge.
Ansonsten waren die Gäste weiterhin damit beschäftigt, den knappen Vorsprung zu verteidigen. Die letzten regulär zehn Minuten wurden dann allerdings zum kollektiven blau-gelben Desaster.
Erst nutze C. Luis einen unnötig fabrizierten Eckball, der flach an Freund und Feind vorbei bis an den zweiten Pfosten trudelte, aus Nahdistanz zum Ausgleichstreffer (80.). Rund fünf Minuten später blieb Tony Kaiser nach einem Zweikampf unter großen Schmerzen plötzlich liegen. Unglücklich fiel er auf seinen linken Arm und konnte diesen zunächst kaum bewegen. Der Rettungswagen musste her, eine knapp zehnminütige Unterbrechung inklusive. Wie schwer es PaBo‘s Nummer 17 erwischt hat, darüber wird es erst in den nächsten Tagen eindeutige Gewissheit geben. Wir drücken alle Daumen!!!
Rund zehn Minuten waren nach Wiederbeginn noch zu absolvieren und man mochte es kaum glauben, es wurde tatsächlich noch bitterer aus Gästesicht. Der eingewechselte Wurzener Müller hatte an der Strafraumkante zu viel Platz und zog umgehend ab. Benny Uhlmann konnte den Ball nicht festhalten, ließ nach vorne prallen und der ebenfalls eingewechselte Schmidt nutzte die sich bietende Gelegenheit zum 2:1 (90.+2).
Die Wedemann-Elf warf nochmal alles nach vorne und belohnte sich auch dafür. Ein Distanzschuss von Marco Weichert landete an der Lattenunterkante und von dort vor den Füßen des aufgerückten Karl Remler. Dieser brachte das Leder im Tor unter, die Fahne des Assistenten war allerdings oben – Abseits. Es passte irgendwie dazu, dass dies augenscheinlich die falsche Entscheidung war. Somit konnten sich die Hausherren über drei glückliche Punkte freuen, die sie wieder nahe ans rettende Ufer heranbringen.
Die Panitzsch/Borsdorfer warten hingegen weiterhin und seit mittlerweile fünf Pflichtspielen auf einen Dreier und stehen somit aktuell nur noch knapp überm Strich. Die nächste Gelegenheit den Bock umzustoßen gibt’s (nach dem spielfreien, kommenden Wochenende) am 16. März im Heimspiel gegen Rotation Leipzig. Hat im Hinspiel bei ähnlicher Ausgangslage ganz gut funktioniert…
PaBo: Uhlmann – Pohl, Remler, Fischer – Helbig (49. F. Hertwig), Beckert, Weber (82. Krajczy), Hiller – Weichert (C) – Aps (67. Carl), Kaiser (90. Tiffe)
Tore: 0:1 Weichert (26.), 1:1 C. Luis (80.), 2:1 Schmidt (90.+2)
Schiedsrichter: Daniel Dommer
Assistenten: Philipp Meiner, Gabriel Scholz
Zuschauer: 71