Nach einer wahren Berg- und Talfahrt haben die Wedemänner am vergangenen Freitagabend einen extrem wichtigen Auswärtsdreier einfahren können. Beim Tabellenvierten der Landesklasse Nord hieß es nach umkämpften 95 Minuten schlussendlich 3:2 für die Gäste, die damit die Saisonpunkte 32 bis 34 aufs eigene Konto packen konnten.
Rang acht und neun Punkte Vorsprung zum ersten Abstiegsplatz sind der verdiente Lohn für eine klasse Moral. In Sachen Klassenerhalt hält man somit in den verbleibenden sieben Partien alle Trümpfe in den eigenen Händen.
Auf dem tadellosen Geläuf im Stadion der Freundschaft entwickelte sich von Beginn an ein Spiel auf sehr ordentlichem Niveau. Beide Mannschaften suchten vornehmlich spielerische Lösungen, ohne jedoch zunächst die ganz große Torgefahr zu entwickeln. Zwei gut vorgetragene Angriffe der Panitzsch/Borsdorfer verpufften ebenso wie die immer wieder gefährlich in die Schnittstellen gespielten Bälle der Hausherren.
Somit musste eine Standardsituation her, um das erste Mal jubeln zu können – erfreulicherweise auf Seiten der Gäste. Bei einem gut getimten Weber-Freistoß von halbrechts war es Karl Remler, der am kurzen Pfosten den richtigen Riecher hatte und zum blau-gelben Führungstreffer einnickte (22.).
Blau-Weiß ließ sich davon allerdings nicht großartig beeindrucken und hielt an der eigenen Marschroute fest. Fortlaufend wurde diagonal verlagert, prallen gelassen und versucht, mit dem dritten Kontakt in die Tiefe zu kommen. Überwiegend verteidigten es die Wedemänner recht aufmerksam. Selbst gelang es dabei jedoch zu selten, für eigene Entlastung zu sorgen.
Nach einem Ballverlust der Gäste schalteten die Hausherren kurz vorm Pausenpfiff blitzschnell um und kamen über ihre rechte Angriffsseite zum Flanken. Den ersten Kopfball konnte Benny Uhlmann dabei noch reaktionsschnell entschärfen. Beim zweiten Versuch von Pilz war er dann allerdings machtlos, so dass es quasi mit dem Halbzeitpfiff zum 1:1 einschlug (45.+1).
Leider ging es aus PaBo-Sicht nach Wiederbeginn genauso weiter. Diesmal waren es die Gastgeber, die per Kopf nach einem ruhenden Ball von rechts durch Leischker zur Führung trafen (50.) und somit das Spiel drehen konnten.
Kalte Dusche für die Wedemann-Elf, um die man sich in den folgenden gut 15 Minuten durchaus berechtigte Sorgen machen musste. Immer wieder brannte es lichterloh vorm Uhlmann-Kasten, der seine Truppe dabei ein ums andere Mal im Spiel halten musste.
Nach einem zu kurz abgewerteten Freistoß von Collin Weber in Minute 70 war es dann plötzlich Tristan Hanschmann, der aus dem Gewühl heraus zum 2:2 treffen konnte und somit den Gästen nochmal neues Leben einhauchte.
Die nach wie vor intensive Partie wog hin und her und gestaltete sich fortan komplett ausgeglichen. Sieben Minuten vorm regulären Ende wurde der Torschütze zum Ausgleich rund 18 Meter vorm gegnerischen Tor zu Fall gebracht. Nach kurzer Besprechung setzte Tim Fröhlich den ausgeheckten Plan nahezu perfekt in die Tat um und versenkte die Kugel zum umjubelten Siegtreffer im Netz der Blau-Weißen (83.).
Zwar musste die Wedemann-Elf in den Schlussminuten nochmal alles reinwerfen und kurz vor Ende nochmal die Luft anhalten (Schuss von Kazachek zischte hauchzart vorbei). Letztendlich wurde der kostbare Vorsprung allerdings über die Zeit gebracht und somit der perfekte Grundstein für den anberaumten Mannschaftsabend gelegt.
Am kommenden Samstag gibt es dann zu Hause die Gelegenheit, einen gewaltigen Schritt zum angepeilten Klassenerhalt zu machen. Ab 15 Uhr wird Roter Stern Leipzig am Waldkater empfangen.
PaBo: Uhlmann – Remler (58. Remler), Pohl, Fischer – F. Hertwig (58. Helbig), Hanschmann, Krajczy (46. K. Hertwig), Weber (81. Beckert), Keine (69. Herrmann) – Fröhlich, Weichert (C)
Tore: 0:1 Remler (22.), 1:1 Pilz (45.+1), 2:1 Leischker (50.), 2:2 Hanschmann (70.), 2:3 Fröhlich (83.)
Schiedsrichter: Sascha Haupt
Assistenten: Niklas Trybusch, Frank Pöckelmann
Zuschauer: 100