Lipsia Eutritzsch gegen Panitzsch/Borsdorf. Diese Begegnung war in der jüngeren Vergangenheit meist eine klare Angelegenheit zu Gunsten der Mannen von der Thaerstraße. Stand vor rund anderthalb Jahren gar mal ein zweistelliger Erfolg als Zielsetzung auf dem Flipchart in der Heimkabine, so ging die Elf von Trainer Dirk Havel wohl auch am vergangenen Samstag von einem Heimsieg gegen die blau-gelben Gäste aus.
Dass der im Anschluss an die Partie anberaumte Mannschaftsabend der Eutritzscher höchstwahrscheinlich nicht ganz so ausgelassen wie geplant von Statten ging, lag am couragierten Auftritt der Gäste und vor allem den letzten rund fünf Minuten der Begegnung. Aber der Reihe nach.
PaBo-Coach Thomas Wedemann musste kurzfristig auf den erkrankten Kevin Hertwig verzichten, konnte im Gegenzug allerdings seit längerer Zeit Elia Pohl, Collin Weber sowie Kapitän Marco Weichert wieder im Kader begrüßen. Man begann recht forsch und zeigte direkt, dass man nicht gekommen war, um höflich Punkte dazulassen.
Nach zehn Spielminuten die erste gute Gelegenheit für die Gäste. Nach Flugball von Tim Fröhlich konnte sich Florian Hertwig an der Strafraumgrenze durchsetzen und mit links zum Abschluss kommen. Leider landete die Kugel nur am rechten Außenpfosten.
Immer wieder segelten gefährliche Bälle Richtung Lipsia-Schlussmann Baum, allerdings fehlte es weiterhin am entscheidenden letzten Punch, um einen mittlerweile nicht unverdienten Führungstreffer zu erzwingen.
Mitte der ersten Hälfte brachten die Wedemänner die Heimelf dann durch unnötige, eigene Fehler besser ins Spiel. Zunächst musste Benny Uhlmann in höchster Not und stark gegen Zimmer retten. Wenig später kratzte Yannick Maudrich einen Kopfball für den bereits geschlagenen PaBo-Keeper von der Linie. Eine weitere brenzlige Situation konnte ebenfalls nur mit Mühe und Not entschärft werden.
Torlos ging es schließlich in die Pause, aus der erneut – und fast schon traditionell – die Panitzsch/Borsdorfer besser zurück ins Spiel fanden. Zunächst war es Tim Fröhlich, der aus Nahdistanz in Baum seinen Meister fand.
Unmittelbar im Anschluss wurde Tony Kaiser im Sechzehner von den Beinen geholt. Routinier Tim Fischer schnappte sich die Pille, jagte diese nach knapp einer Stunde Spielzeit jedoch über den Kasten. Der dritte Elfer in Folge, den die Wedemänner in der bisherigen Hinrunde nicht für sich nutzen konnten.
Zu allem Überfluss waren es kurz darauf plötzlich die Hausherren, die den ersten Treffer der Begegnung verbuchten. Eine Hereingabe segelte von links in den Fünfmeterraum. Benny Uhlmann etwas zu unentschlossen, zudem fühlte sich im Zentrum niemand für Rabe verantwortlich. Gut getimter Kopfball und schon stand es 1:0 für Lipsia (61.).
PaBo musste diesen Nackenschlag erst einmal verdauen. Thomas Wedemann brachte frische Kräfte ins Spiel und seine Schützlinge stemmten sich in der Schlussphase gegen die drohende Niederlage. Tristan Hanschmann hatte die große Chance zum Ausgleich, entschied sich jedoch für den Pass zu Nebenmann Fröhlich, der wenig damit anfangen konnte. Etwas mehr Egoismus hätte unserem Tierfreund mit der Nummer 10 auf dem Rücken in dieser Situation besser zu Gesicht gestanden.
PaBo blieb allerdings auf dem Gaspedal und belohnte sich und die wieder einmal zahlreichen Auswärtsfans (DANKE!!! 💙💛) kurz darauf. Nach einem erzwungenen Weber-Eckball in der 89. Minute, verlängerte Adrian Herrmann diesen per Kopf Richtung zweiten Pfosten. Dort lauerte Tony Kaiser goldrichtig und drückte die Kugel zum 1:1 ins Netz.
Doch damit nicht genug. Über Tim Fröhlich landete der Ball in der Nachspielzeit erneut beim Torschützen. Halbrechts am Strafraum, zog dieser aus der Drehung in Richtung linkes Eck ab. Lipsia-Keeper Baum rutschte beim Rettungsversuch leicht weg, so dass der Schuss länger und länger wurde und zum 2:1 für die Gäste in die Maschen trudelte (90.+3). PaBo-Ekstase pur!
Als Referee Thänert knapp zwei Minuten später abpfiff, kannte der Jubel erneut kaum Grenzen. Der erste Sieg gegen die Eutritzscher überhaupt war in Sack und Tüten und die Punkte neun bis elf auf dem eigenen Konto verbucht. Rang neun und vier Punkte Vorsprung (nach den Resultaten vom Sonntag) zum ersten Abstiegsplatz waren der verdiente Lohn nach 95 intensiven Sachsenklasse-Minuten.
Fazit (😉):
1. PaBo = Lipsias neuer Angstgegner.
2. Danke an unseren Präsidenten, dass er nicht da war (Grüße gehen raus).
Am kommenden Samstag geht’s für die Panitzsch/Borsdorfer erneut auswärts ans Werk. Beim Großenhainer FV stehen ab 15 Uhr die nächsten Zähler zur Debatte. Wer mit der Mannschaft gemeinsam im Bus die Reise antreten möchte, der meldet sich bei uns!
PaBo: Uhlmann – F. Hertwig (80. Helbig), Fischer, Julian Stelzner (86. O. Schäfer), Herrmann – Maudrich – Werner (48. Hanschmann), Fröhlich (C), Pohl (69. Weber), Kaiser – Rau (75. Weichert)
Tore: 1:0 Rabe (61.), 1:1 Kaiser (89.), 1:2 Kaiser (90.+3)
Schiedsrichter: Michael Thänert
Assistenten: Nick Moßig, Frank Pöckelmann
Zuschauer: 140