Nach zuletzt zwei Unentschieden in Folge, gelang den Panitzsch/Borsdorfern am vergangenen Sonntag der erste Dreier im neuen Kalenderjahr. Bei einem der Topfavoriten auf den Staffelsieg präsentierte man sich über die komplette Spielzeit als kompakte Einheit, fightete 95 Minuten unermüdlich und belohnte sich letztendlich nicht unverdient mit drei eminent wichtigen Punkten in dieser ausgeglichenen Liga. Mit nun 25 Zählern ging es hoch auf Tabellenplatz sieben.
Die Gastgeber übernahmen erwartungsgemäß von Beginn an das Kommando. PaBo hatte zunächst Mühe die eigene Ordnung zu finden und lief anfangs meist hinterher. Vornehmlich über die agilen Drehmann, Voigt und Richter versuchten die Hausherren immer wieder Druck auszuüben. Zweimal brannte es dabei in der Anfangsphase auch lichterloh im Panitzscher Strafraum.
Nach rund 15 Minuten bissen sich die Gäste jedoch rein ins Spiel. Die Grundordnung passte nun deutlich besser, so dass den Radefeldern immer weniger einfiel. Auch im eigenen Vorwärtsgang wurde man mutiger und auch gefährlicher. Tristan Hanschmann und Tony Kaiser zogen über die Flügel immer wieder an den Ketten, leider fehlte es im letzten Drittel des Öfteren an der nötigen Konsequenz. Bei einem Weichert-Kopfball nach Ecke von Paul Aps fehlte ebenfalls nicht viel. Torlos ging’s schließlich in die Halbzeitpause.
Wohlwissend, dass die Hauherren mit Wiederbeginn direkt wieder aufs Gaspedal treten würden, gab es kurz nach Wiederbeginn trotzdem direkt die kalte Dusche für die Wedemänner. Nach einem weiten Ball ging’s über die rechte Radefelder Angriffsseite plötzlich blitzschnell. Die flache Hereingabe vollendete Voigt mutterseelenallein vor Uhlmann per Hacke zum Führungstreffer (46.).
Wer nun allerdings dachte, dass sich die Blau-Gelben ihrem Schicksal ergeben würden, sah sich komplett getäuscht. Der Glaube an die eigene Stärke – nicht zuletzt durch die zusätzliche Motivationsspritze aus Reihen der Radefelder vorm Spiel – war fortan in jeder Aktion zu spüren und auch zu sehen. Man hatte das Gefühl, es bedarf einer guten Aktion, um ins Spiel zurückzukommen. Und diese sollte sich keine zehn Minuten nach dem Rückstand auch prompt ergeben.
In Folge eines Einwurfs von Julian Stelzner, landete die Kugel im Sechzehner vor den Füßen von Paul Schäfer. Nach kurzem Schlenker wurde dieser regelwidrig von den Beinen geholt – glasklarer Strafstoß für PaBo. Kapitän Marco Weichert legte sich die Kugel aus elf Metern zurecht und schickte RSV-Schlussmann Bax zum Ausgleichstreffer in die falsche Ecke (56.).
Und es kam noch besser Sicht der Gäste. Verpasste Tim Fröhlich einen scharf getretenen Freistoß von Paul Aps am Fünfmeterraum noch knapp, so machte es der kurz zuvor eingewechselte Kevin Hertwig wenig später besser. Erneut brachte Aps das Leder scharf in den Strafraum, Hertwig lauerte am zweiten Pfosten und nickte aus Nahdistanz zum vielumjubelten 2:1 für die Wedemann-Elf ein (69.).
Die Heimelf, sichtlich konsterniert, warf in der Schlussphase natürlich alles nach vorn, um zumindest noch einen Zähler zu retten. Die Wedemänner warfen sich in jeden Zweikampf und verteidigten mit Mann und Maus den kostbaren Vorsprung. Bis auf einen Lattentreffer brachten die Radefelder dabei nicht viel zusammen und bissen sich vielmehr an der couragierten Defensivarbeit der Gäste die Zähne aus. Bei zwei Konterchancen lag kurz vorm Ende gar der dritte PaBo-Treffer in der Luft, der des Guten dann allerdings zugegebenermaßen doch etwas zu viel gewesen wäre.
Eine von A bis Z geschlossene und reife Vorstellung seitens der Panitzsch/Borsdorfer, die sich in Radefeld zudem gewohntermaßen auf ihre treuen Anhänger verlassen konnten – DANKE für die zahlreiche Unterstützung 💙💛
Nun heißt es dranzubleiben und bestenfalls zu Hause direkt nachzuwaschen. Am kommenden Samstag (15 Uhr) gibt der SV Naunhof 1920 seine Visitenkarte am Waldkater ab.
PaBo: Uhlmann – Pohl, Julian Stelzner, N. Berndt (57. Justin Stelzner), Aps (86. Rau) – Beckert (57. Maudrich) – Hanschmann, Schäfer (66. K. Hertwig), Fröhlich, Kaiser – Weichert (C) (80. Weber)
Tore: 1:0 Voigt (46.), 1:1 Weichert (56., FE), 1:2 K. Hertwig (69.)
Schiedsrichter: Lennox Leichsenring
Assistenten: Christian Franke, Carl Schumann
Zuschauer: 72