Nichts für schwache Nerven: PaBo und Naunhof trennen sich 3:3-Unentschieden

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Auch im dritten Spiel nach der Winterpause bleiben die Wedemänner ungeschlagen. Gegen den Vorjahres-Vizemeister SV Naunhof 1920, holte man nach drei Pleiten in den vergangenen anderthalb Jahren endlich Zählbares und veredelte gleichzeitig den Auswärtsdreier in Radefeld. Mit nun 26 Punkten behauptete man Rang sieben und liegt weiterhin richtig gut im Rennen.

Mit unveränderter Startaufstellung ging’s für die Blau-Gelben rein ins Heimspiel. Die Gäste bestimmten klar die Anfangsphase und drängten sofort auf einen schnellen Führungstreffer. Dieser ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Nach Ballgewinn im Zentrum schalteten die Naunhofer blitzschnell um und schickten Fiedler über links auf die Reise. Niklas Berndt konnte im Sechzehner nur noch auf Kosten eines Strafstoßes klären, den Streubel souverän verwandelte (10.).

Im unmittelbaren Gegenzug hätte es allerdings auf der Gegenseite klingeln müssen. Ein weiter Ball von Julian Stelzner erreichte Tony Kaiser, der im Eins-gegen-Eins vor SVN-Schlussmann Friedrich jedoch zweiter Sieger blieb. Auch Tristan Hanschmann war zwei Minuten später im Sechzehner durch, brachte die Situation allerdings leider ebenfalls nicht gewinnbringend zu Ende.

Die Hausherren arbeiteten sich – ähnlich zur Vorwoche – nun langsam besser rein ins Spiel. Zahlreiche Standards und weite Einwürfe von Julian Stelzner brachten jedoch zunächst nicht den gewünschten Erfolg. Die Gäste hatten ebenfalls keine nennenswerte Szene mehr zu verzeichnen, so dass es schließlich mit einer knappen Naunhofer Führung in die Pause ging.

Die Wedemänner knüpften mit Wiederbeginn sofort an die guten letzten Minuten der ersten Hälfte an. Die Clade-Kicker wurden mehr und mehr in die Defensive gedrängt und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis dies auch Früchte tragen sollte. Scheiterte Tristan Hanschmann in zwei aussichtsreichen Situationen zunächst noch, war es wenig später dann aber so weit. Einen Flugball von Justin Stelzner verlängerte Marco Weichert per Kopf in den Lauf von Tim Fröhlich, der die Kugel mit seinem linken Fuß an Friedrich vorbei zum längst überfälligen Ausgleichstreffer im Tor unterbrachte (66.). Keine fünf Minuten später war es eine erneute Co-Produktion der beiden, die fast zum Führungstreffer führte. Diesmal legte Fröhlich – nach klasse Angriff über die rechte Seite – für Weichert auf, der den Ball im Rückraum jedoch leider nicht voll traf.

Somit ging’s rein in eine Schlussphase, die an Dramatik so schnell wohl kaum zu überbieten sein dürfte. Zunächst waren es wieder die Naunhofer, die durch einen von den Hausherren zu kurz abgewehrten Freistoß erneut in Führung gehen konnten. Fiedler nahm aus rund 20 Metern Maß und jagte das Leder unhaltbar und absolut sehenswert ins linke untere Eck (77.). Fünf Minuten später stellte Paul Aps nach klasse Flanke vom eingewechselten Collin Weber am zweiten Pfosten per Kopf den erneuten Gleichstand wieder her (82.).

Noch euphorisiert, flog den Gastgebern wiederum nur zwei Minuten im Anschluss ein eigener Eckball komplett um die Ohren. Die Fraunholz-Elf eroberte den Ball, schaltete blitzschnell um und schlussendlich war es erneut Fiedler, der vor Uhlmann eiskalt zum 3:2 für seine Farben einlochte (84.).

Naunhof versammelte nun alles vorm eigenen Sechzehner und wollte den Dreier logischerweise ins Ziel bringen. Doch PaBo wäre nicht PaBo, wenn nicht zumindest nochmal alles in die Waagschale geworfen worden wäre, um die drohende Pleite doch noch abzuwenden. Ein hoher Ball nach dem anderen segelte in den Strafraum der Gäste, die sich aufopferungsvoll in jeden Abschluss der Blau-Gelben warfen.

Warum der Unparteiische nach bis dahin vier Treffern, zwei verletzungsbedingten Unterbrechungen und insgesamt sechs Auswechslungen in Halbzeit zwei lediglich drei Minuten Nachspielzeit anzeigte, war beileibe nicht nachvollziehbar. Nachdem ein Fröhlich-Freistoß kurz vor Ablauf nochmal zur Ecke geklärt wurde und diese letztlich noch ausgeführt werden durfte, kochten Sekunden später die Emotionen auf beiden Seiten hoch.

Seitens der Hausherren vor Freude, denn Karl Remler hatte beim Eckball von Collin Weber das beste Timing und traf per Kopf zum frenetisch gefeierten 3:3 mitten ins Naunhofer Herz (90.+4). Der unmittelbare Abpfiff des Referees brachte das Gäste-Fass in negativer Weise komplett zum Überlaufen und mündete in einer gelb-roten Karte für SVN-Cheftrainer Benny Fraunholz.

Zugegebenermaßen wäre es andersrum wahrscheinlich ähnlich abgelaufen. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass kein Schiedsrichter der Welt vorm finalen Eckstoß abgepfiffen hätte – zumal die Gäste während der Nachspielzielzeit noch einen Spielerwechsel durchführten und die dafür benötigte Zeit regelkonform drangehängt werden sollte. Bei nüchterner und adrenalinärmerer Nachbetrachtung, wird ganz sicher auch der ein oder andere mittlerweile eine objektivere Meinung dazu haben. Zumal die überwiegende Mehrheit beider Lager am Ende von einer leistungsgerechten Punkteteilung sprechen sollte.

Wer einen dreimaligen Rückstand egalisiert, kann durchaus auch mal stolz auf sich sein. Verdient oder glücklich, hin oder her. Am Ende zählen Punkte, und davon gilt es in den kommenden Wochen möglichst schnell noch möglichst viele einzusammeln. Die Moral stimmt und genau so darf es weiter gehen.

Besonders bedanken möchten wir uns an dieser Stelle noch bei sensationellen 220 Zuschauern – einfach großartig!

Am kommenden Sonntag haben die Wedemänner das verlegte Auswärtsspiel vom 16. Spieltag vor der Brust. Am Fuße des malerischen Wackerbarth-Weinberges, wartet mit Sachsenliga-Absteiger Radebeuler BC der nächste dicke Brocken. Wer mitkommen will – es gibt noch einige Tickets für unsere gemeinsame Busfahrt. Meldet euch gern bei uns!

PaBo: Uhlmann – Pohl, Julian Stelzner, N. Berndt (46. Fischer), Aps – Beckert (46. Weber) – Hanschmann, P. Schäfer (62. Justin Stelzner), Fröhlich, Kaiser – Weichert (C) (79. Remler)

Tore: 0:1 Streubel (10., FE), 1:1 Fröhlich (66.), 1:2 Fiedler (77.), 2:2 Aps (82.), 2:3 Fiedler (84.), 3:3 Remler (90.+4)

Schiedsrichter: Florian Taychert

Assistenten: Denny Werner, Colin Bereuther

Zuschauer: 220